Sonntag, 26. September 2010

Aufgepasst auf die kleinen Seelen

Erfreulich und ermutigend, dass sich der SPIEGEL (Nr. 34/2010) dem heiklen Thema ADHS angenähert hat. Es gibt Hoffnung, wenn ein kritisch denkender Journalist es wagt, der etablierten Schulmedizin und der mächtigen Pharmalobby in die Quere zu kommen. Geht es doch wieder mal um Milliardenumsätze mit stark steigender Tendenz.

Ein Großteil der Elterngeneration wird in Angst und Schrecken versetzt, wenn sich ihre Kinder unaufmerksam und überaktiv verhalten. Von den Experten werden sie als genetisch gehirngeschädigt diagnostiziert und mit Psychostimulanzien ruhig gestellt. Wieder einmal werden Symptome behandelt ohne den Ursachen auf den Grund zu gehen. Wieder einmal bleiben Menschen auf der Strecke, aber das Geschäft blüht.

Haben wirklich alle, Psychologen, Pädagogen, Psychiater, Neurologen und nicht zuletzt die Eltern der betroffenen Kinder, darauf vergessen, dass es außer dem Körper, dem Geist, den Emotionen noch etwas gibt, das unser Menschsein vollkommen macht? Denkt wirklich niemand an die Seele? Gerade dort könnte aber die Lösung der ganzen dramatischen Problematik zu finden sein. Seit vielen Jahren lässt sich bei zahlreichen Kindern ab ihrer Geburt eine ständig zunehmende Spiritualität feststellen, die oftmals weit über die der Erwachsenen hinausgeht. Daher werden ihre spirituellen Bedürfnisse zu wenig wahrgenommen und berücksichtigt.

Auf diese Ahnungs- und Verständnislosigkeit der Eltern und Erzieher reagieren die sensitiven Kinder mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln. Im Säuglingsstadium werden sie als Schreibabys eingestuft, später als aufmüpfig, unangepasst, hyperaktiv, unaufmerksam und lästig.

Anstatt auf diese „Kinder der Neuen Zeit“ mit ganz besonderer Aufmerksamkeit einzugehen, anstatt die manchmal überforderten berufstätigen Eltern und unwissenden Erzieher und Lehrer zu unterstützen, treibt man die sensitiven jungen Menschen ins Abseits einer ominösen Krankheit, wobei man die besonderen Fähigkeiten, die in ihnen angelegt sind, nicht fördert, sondern unterdrückt.

Trotzdem gibt es Hoffnung auf Besserung dieser fatalen Situation. Einige wenige, aber sehr engagierte ganzheitlich orientierte Mediziner und Heilpraktiker können seit ein paar Jahren gerade bei ADHS-stigmatisierten Kindern auf spirituelle Art und Weise wunderschöne Erfolge vermelden. Schreibabys werden wieder ruhig und in Kindergärten oder Schulen fügen sich die Auffälligen sehr harmonisch und ausgeglichen in ihre Gruppen oder Klassen.

Noch ist ihre Zahl zu klein, um einen raschen Umschwung im Denken der Allgemeinheit zu bewirken, aber schon längst groß genug, um nur an Zufälle zu glauben. Von Artur Schnitzler stammt das Wort: „Die Seele ist ein weites Land.“ Ich meine aber, sie ist keinesfalls so weit weg, um sie nicht schon gleich nach ihrer Ankunft auf dieser Welt zu respektieren und zu ehren.