Dienstag, 3. August 2010

Der zwölfte Mann

Wer selbst Sport betreibt oder zumindest als Zuschauer einmal ein Wettspiel im Stadion besucht hat, weiß, wie es sich anfühlt, wenn eine Mannschaft angefeuert oder ausgepfiffen wird. Niemand kann sich dieser Stimmung entziehen, auch wenn er sich ganz bewusst davon distanzieren wollte. Im Fußball hat sich für dieses Phänomen der Begriff "Der zwölfte Mann" entwickelt. Auch in der Leichtathletik versuchen manche Einzelkämpfer, vor allem Werfer und Springer, sich die Anfeuerung zur Erbringung von Höchstleistungen von den Tribünen zu holen, indem sie unmittelbar vor ihrem Auftritt demonstrativ mit ihren Händen ein paarmal über dem Kopf klatschen.

Für alle, die mit Sport weniger am Hut haben: Dasselbe Phänomen kann man in allen möglichen Lebensbereichen beobachten. Bei Pop-Konzerten schwenken die Zuhörer brennende Feuerzeuge im Gleichklang, in klassischen Konzerten werden die Orchestermusiker durch Beifall angefeuert. In Kirchen und bei anderen religiösen Feiern werden die Wünsche und Fürbitten durch gemeinsame Gebete laut vorgetragen und nicht zuletzt werden militärische Aktionen immer von Gruppen oder großen Teilen der Bevölkerung bestritten. (Stellen Sie sich bloß vor, es gibt Krieg und keiner geht hin!)

In allen Fällen gilt: Jedes Team ist stärker als die Summe der Kräfte aller einzelner Teammitglieder. Diese Tatsache ist seit längerem ein Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen und Untersuchungen, um Menschenmassen optimal manipulieren zu können. Sogar zur Vermeidung einer Panik, wie sie bei der Duisburger Love Parade aufgetreten ist, könnten diese Wissenschaftler Grundlagen schaffen.
Der Schweizer Arzt Dr. Jakob Bösch hat in seinem Buch "Spirituelles Heilen und Schulmedizin" über Versuche berichtet, wonach Menschengruppen ein gemeinsames Feld erzeugen können, in dem Harmonie oder Disharmonie, Ordnung oder Unordnung entsehen kann. Er vermutet Zusammenhänge zwischen Atomen oder Schwingungn. Während sich der Begriff "Atom" auf den schon wissenschaftlich fast überholten feststofflichen Bereich bezieht, hat Bösch mit dem Begriff "Schwingung" bereits den neuen Weg in Richtung energetischer Ströme, Strahlungen und Wellen eingeschlagen. Das weist vom feststofflichen Körper über die Zwischenstationen des mentalen und emotionalen Körpers schnurgerade in den spirituellen Bereich, zur Seele.

Wenn man die Entwicklung der Naturwissenschaften im Auge hat, vor allem der Mathematik, der Physik und der Biochemie, kann man feststellen, dass man der Spiritualität auf der Spur ist. Lediglich die Medizin auf der Basis der Festkörper- und Atomtheorien hinkt dieser Entwicklung noch hinterher, doch auch das ist nur eine Frage der Zeit.

Wir können getrost davon ausgehen, und dafür gibt es spätestens seit Einstein ganz konkrete Beweise, dass alles, was in unserem Universum existiert, und wahrscheinlich auch alles, was darüber noch hinausgeht (ganz egal, ob wir es mit unserem Verstand oder unseren Sinnen erfassen können oder nicht) aus Energie besteht. Religiöse Menschen werden sie göttlich, andere universell, schöpferisch oder aus der Quelle strömend bezeichnen. Das ist alles gut und in Ordnung.

Dr. Bösch spricht von Feldern, in denen sich die Energie von Einzelnen zu einer vielfachen Stärke potenziert. Wer sich mit Spiritualität nur einigermaßen befasst, dem ist sicher der Begriff "Morphogenetisches Feld" (= Massenbewusstsein) vertraut. Es beinhaltet die Energien aller Erfahrungen, aller Zeiten und Räume, weit über unsere Vorstellungen hinaus. Es ist phantastisch, dass sich mit dieser Erkenntnis plötzlich viele wissenschaftlichen Rätsel und Ungereimtheiten, viele Fragen und Wunder erklären lassen. Denken wir nur an Karma und Wiedergeburt, Alternativmedizin, Komplementärmedizin und Geistheilung, an Dematerialisierung, Telekinese und Hellsichtigkeit (Sensitivität).

Auch die Funktionsweisen von Stammzellen, Genetik und DNS lassen sich vor dem Hintergrund eines morphogenetischen Feldes leichter annehmen. Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Trotz aller Begeisterung über die neuesten Erkenntnisse, Erfahrungen und Eingebungen sollten wir als kleine Teile der Schöpfung in unserem Herzen Demut bewahren und unseren eigenen spirituellen Aufstiegsprozess geduldig fortsetzen.