Montag, 7. März 2011

Lehrer - Sündenböcke der Nation

Nach dem letzten PISA-Schock haben viele, allen voran Österreichs auflagenstärkstes Kleinformat, die Sündenböcke schnell ausgemacht: Die Lehrer. „Leider“ kann man die nicht so einfach in die Wüste schicken und sich selbst von aller Schuld befreien. Immerhin konnte man auf sie hinprügeln und das ersparte uns eine mühsame Ursachenforschung, an deren Ende – Gott bewahre – vielleicht gar die Mitschuld anderer herauskommen könnte.

Jedem von uns sind im Laufe seiner Schulzeit eher selten hervorragende Pädagogen, des Öfteren aber wohl ungerechte oder tyrannische Typen gegenübergestanden. Dennoch wäre es unfair und irreführend, alle in Bausch und Bogen zu verurteilen. Niemandem wäre damit gedient und nichts wäre dadurch gewonnen.

Solche Aktionen können wir ruhig irgendwelchen populistischen Politikern überlassen. Denn, woran unser Bildungssystem wirklich krankt, werden wir von denen nie zu hören bekommen.

Die Wurzeln allen Übels liegen nach meiner Meinung in unserer missverstandenen sozialen Struktur und in dem kuriosen Stellenwert unserer hochgelobten westlichen Werte. Das beginnt schon beim missverständlichen „Wir sind alle gleich“ und „Wir müssen alle dieselben Chancen bekommen“. Das halte ich für pauschalierten Unfug.

Im Nichterkennen natürlicher Unterschiede und Talente liegt der Beginn der Nivellierung. Eine Nivellierung, die leider stets nach unten und nie nach oben führt. Solange wir das nicht erkennen, wird sich nichts bessern, selbst wenn man nach der nächsten PISA-Studie wieder auf die Lehrer hindreschen wird...