Donnerstag, 3. Februar 2011

Wo richtige Männer Mangelware sind

In Deutschland und Österreich arbeiten in Kindertagesstätten und Kindergärten weniger als 3 Prozent Männer als Erzieher. Schade, denn das entspricht natürlich bei weitem nicht unserer partnerschaftlich orientierten Gesellschaftsstruktur. Dieses ungleiche Verhältnis setzt sich in der Schule weiter fort und notgedrungen richtet sich unser Nachwuchs überwiegend an weiblichen Wertvorstellungen und Denkmustern aus. Das ist gar nicht schlecht, aber zu einseitig.

Das Defizit an männlichen Erziehern hat einige Ursachen, die mühsam zu beheben sind: Da wäre einmal irrige Ansicht, die Betreuung von kleinen Kindern sei unmännlich. Da wäre andererseits das Vorurteil, dass für die Erziehung von kleinen Kindern in der Familie Frauen besser geeignet seien als Männer. Und nicht zuletzt fehlen Anreize, um Männern die Arbeit als Erzieher finanziell attraktiver zu machen.

In unserer Gesellschaft muss die Begleitung, Bildung und Entwicklung der heranwachsenden Generation den höchsten Stellenwert erhalten, um – im weitesten Sinn – unsere Zukunft zu sichern. Das bedarf eines gründlichen Umdenkens, denn gegenüber dem Streben nach Wohlstand und dem Ansammeln von Sachgütern muss der Wert des Lebens und der Gesundheit Priorität erhalten, was eine höhere Bewertung aller Dienstleistungen am Mitmenschen zur Folge hätte. Viele Zivilisationen vor uns haben das mit ihrem Untergang nachdrücklich bewiesen. Es ist Zeit umzudenken, worauf wollen wir noch warten!